Pollenanalyse
Um bei einer Bienenvergiftung durch Pflanzenschutzmittel einzugrenzen, in welcher landwirtschaftlichen Kultur die Bienen möglicherweise mit Pflanzenschutzmitteln in Kontakt gekommen sind, wird Pollen aus dem Haarkleid der verendeten Bienen untersucht. Dazu wird der Pollen mithilfe eines Lösungsmittels aus dem Haarkleid gespült und anschließend präpariert. Wurden Pollensammlerinnen geschädigt, kann der Pollen auch direkt von den Pollenhöschen entnommen werden. Unter dem Lichtmikroskop können Pollen bei 400facher Vergrößerung anhand taxonomischer Merkmale wie Größe, Form und Struktur der Pollenoberfläche sowie den individuellen Blühzeiten der Pflanzen bestimmt und einer Pflanzenfamilie bzw. -gattung zugeordnet werden. Sind Pollen einer bestimmten Kultur bzw. Pflanzengattung sehr häufig in einem Untersuchungspräparat enthalten, ist davon auszugehen, dass diese von den geschädigten Bienen intensiv beflogen wurde. Bei der Pollenbestimmung sind neben landwirtschaftlichen Kulturen wie Apfel, Kirsche, Pflaume, Raps, Spargel, Ackerbohnen etc. auch Wildpflanzen von Bedeutung, da Bienenvergiftung nicht immer in der behandelten Kultur selbst, sondern durch Abdrift auf blühende Randstreifen, Hecken oder angrenzende Wiesen verursacht werden. Manche Wildpflanzen treten in bestimmten landwirtschaftlichen Kulturen besonders häufig auf. Kornblumenpollen können z.B. ein Hinweis auf Spritzschäden in Getreide sein, dessen Blüte für Bienen unattraktiv ist.
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Stockrosen- Pollen | Storchschnabel- Pollen | Rotklee-Pollen | Kartoffelrosen-Pollen |
Alcea rosea | Geranium dissectum | Trifolium pratense | Rosa rugosa |
Größe: ca. 90 µm | Größe: ca. 55 µm | Größe: ca. 40 µm | Größe: ca. 30 µm |
Fotos: D.Thorbahn, JKI